Das cranio-sacrale System (cranium -> Schädel / sacrum (Bezeichnug aus os sacrum) -> Kreuzbein) besteht aus den Segmenten:
Schädel, das Cerebrum (Gehirn), Rückenmark (Medula Oblongata), periphere Nerven, die Hirn- und Rückenmarksflüssigkeit (Liquor) mit Bindegewebshäuten sowie dem Kreuzbein.
Aufgrund der zusammenhängenden Gesamtheit des cranio-sacralen Systems, ist eine Behandlung ausserhalb der osteopathischen Gesamtbehandlung als falsch zu betrachten.
In den Augen des Begründers der craniosacralen Therapie – Dr. Sutherland – wird dadurch das ganzheitliche Prinzip der Osteopathie verletzt.
Die Schädelknochen sind schwingend und bewegen sich in einer zugeordneten Rhythmik. Praktizierende Osteopathen gehen davon aus (deren Überzeugung ich teile), dass der Auslöser eine rhythmische Zirkulation des Liquors (cerbrospinale Flüssigkeit) ist, die das Gehirn und Rückenmark umspült. Diese rhythmische Zirkulation (sechs - bis - zwölfmal pro Minute) können durch starre nicht elastische und bewegungseingeschränkte Schädelknochen oder ein blockiertes Steißbein unterbrochen oder verändert werden.
Die Therapie erfolgt durch osteopathische Bewegungstechniken am Kreuzbein oder Schädel, aber auch muskuläre und ligamentäre (Ligamentum = Band) Läsionen sowie Blockaden im übrigen Körper müssen in der Therapie mit berücksichtigt werden.
Die cranio-sacrale Osteopathie ist eine äußerst wirksame Therapie. Eine einfühlsame Palpation und sehr gute anatomische Kenntnisse sind für ihre exakte Durchführung notwendig.